Das Logo des Schützenverein Heideröslein und Sportverein Oberegg e. V.
Als ich im April 1996 zum 1. Vorstand des Vereines gewählt wurde, war einer meiner ersten Gedanken: Wir brauchen ein Logo, daß den Gesamtverein charakterisiert, mit dem sich die Schützen, aber auch die Fußballer, genauso wie die Gymnastikdamen identifizieren können!
Um diese Idee zu verwirklichen setzte ich mich mit dem Grafiker Max Wiedemann, einem gebürtigen Bayersrieder in Verbindung. Schon beim ersten Treffen im Dezember 1998 wurde klar daß die ganze Sache nicht so einfach wird. Immer wieder tauchten neue Fragen auf nachdem Max mich aufgeklärt hat über den Sinn und Zweck eines Logos:
Ein Logo ist eine eindeutige Kennzeichnung einer Firma, eines Produktes oder einer Organisation wie z. B. ein Verein. Nach außen dient es der Abgrenzung gegenüber anderen Vereinen, nach innen verstärkt es bei den Mitgliedern die Identifikation, das Gefühl der Zugehörigkeit.
Um diese Ziele zu erfüllen, sollte ein Logo einige Voraussetzungen erfüllen:
Als Blickfang soll es Aufmerksamkeit erwecken. Durch Originalität muß es sich von anderen Logos klar abheben und unterscheiden. Prägnanz verleiht hohe Wiedererkennung und erleichtert das Einprägen. Ein Logo liefert dem Betrachter Informationen, indem es ihm optische und inhaltliche Aussagen vermittelt.
Inhaltlicher Zweck und ästhetischer Wert sind gleichermaßen gefordert, um den Verein richtig zu präsentieren. D. h. das Logo sollte sich in seiner Anmutung im geeigneten "Klima" bewegen, spezifisch sein für das repräsentierte Produkt, optisch dem Inhalt entsprechen.
Die grafische Gestaltung eines Logos ist also in 1. Linie zweckorientiert. Persönlicher Geschmack und eigene Vorlieben sind sekundär. Auch gestalterische Modeerscheinungen sind für ein Logo, das noch Jahrzehnte eingesetzt werden soll, eher ungeeignet.
Entwicklung des Logos:
Aufgabenstellung war, ein Logo/Signet/Wortmarke zu entwickeln, das nach außen verdeutlicht, daß Schützen- und Sportverein (mit all seinen Untergruppierungen) nicht zwei Vereine, sondern Sparten eines Gesamtvereines sind.
Nach zahlreichen Ideenskizzen mit der Kombination Schützen-Sportverein gelangten wir zu der Erkenntnis, daß beide Sportarten grundverschiedene Gestaltungs-Konzepte mit unterschiedlicher Optik, also grafischer Lösung, verlangen, und somit nicht zu realisieren sind.
Zu beachtende Gegensätze:
Es mußte also eine andere Möglichkeit gefunden werden, die allen Beteiligten gerecht würde.
Die Lösung:
Ein einheitliches Logo mit OBEREGG im Mittelpunkt. Von der optischen Anmutung her passend für Schießen und Fußball, also eine neutrale Fassung mit passenden Gestaltungselementen von beiden.
Aus zahlreichen weiteren Ideenskizzen mit Oberegg als inhaltlicher Schwerpunkt wurden drei Grundversionen ausgewählt und in einigen exakter ausgearbeiteten Entwürfen präsentiert.
Die letztendlich auserkorene Fassung mündete in 10 optimierten Gestaltungsvarianten, anhand deren die endgültige Entscheidung getroffen wurde.
Beschreibung/Hintergrundgedanken zum ausgewählten Logo:
OBEREGG:
Steht im Mittelpunkt / kann von allen Sparten als Oberbegriff akzeptiert werden / jedes Mitglied kann sich damit identifizieren / Fremde wissen sofort wo der Verein zu Hause ist / alles in Großbuchstaben -> geschlossene Form, paßt optisch besser.
Schrift:
Für Schützen wäre klassische Antiqua mit Wechselzug und Serifen passender, für Fußballer moderne, glatte Groteskschrift mit einheitlicher Strichstärke geeigneter. Die gewählte Schrift "Optima" präsentiert traditionelle Elemente in moderner Form. Der Wechselzug ist stark abgeschwächt, die Serifen sind nur angedeutet.
Die Optima hat einen eigenständigen Charakter, prägt somit das gesamte Erscheinungsbild des Logos.
Kurven:
Zwei ineinander laufende Kurven als Symbole für die Zusammengehörigkeit von Schützen- und Sportverein / verleihen kompakte Form, wirken aber nicht statisch starr / passen gut für Sport -> Dynamik, Bewegung, Schwung, Aktivität.
Der Wechselzug ist ein klassisches traditionelles Element, paßt also gut für die Schützen.
Der Rasterverlauf verleiht zusätzliche Dynamik, macht das Logo optisch interessanter, lebendiger.
Farben:
Die Hausfarben rot und grün wirken in Kombination sehr laut und krachig, sind deshalb allenfalls sehr sparsam und in gebrochener Form eingesetzt. Grau wirkt edel, zurückhaltend , vornehm, institutionell.
Einen besonderen Dank gilt Max Wiedemann, der uns unentgeltlich seine Freizeit geopfert hat. Mit seinen über 240 Zeichnungen und seiner guten Beratung hat er uns die Entscheidung letztendlich leicht gemacht.
Xaver Sirch (1. Vorstand von April 1996 bis März 2009)